Häufig gestellte
Fragen zur
Misteltherapie
Seit wann wird die Mistel angewendet?
Die Behandlung mit Mistel (Viscum album) gibt es in der Medizin seit vielen hundert Jahren für verschiedene Erkrankungen. Zur Therapie von bösartigen Wucherungen wurde sie erstmalig um 1920 von Dr. Rudolf Steiner und Dr. Ita Wegman eingeführt.
Wann kann die Mistel bei Krebs eingesetzt werden?
Zur Vorbeugung eine Rückfalls, begleitend zu Chemotherapie und Bestrahlung, zur Behandlung fortgeschrittener bösartiger Wucherungen und in jeder Krankheitssituation zur Besserung des Allgemeinbefindens.
Wie wirkt die Mistel?
Die Wirkungen auf das Immunsystem stehen bisher im Vordergrund und sind auch am besten untersucht. Daneben beobachten wir jedoch sehr häufig eine Verbesserung des Allgemeinbefindens, die Linderung von Schmerzen, bessere Verträglichkeit von Strahlen- und Chemotherapie und Anregung des Wärmehaushalts, um nur einige zu nennen.
Durch den hohen Gehalt an Lektinen uns Viscotoxinen ist auch eine direkt zellabtötende Wirkung möglich. Doch auch wenn es inzwischen gelungen ist, dies Substanzen zu isolieren und gentechnisch herzustellen, lässt sich doch die Wirkung der Mistelpflanze nicht nur auf diese einzelnen Inhaltsstoffe zurückführen. Daher halten wir die Anwendung eines Mistelgesamtextraxtes für wichtig.
Wie wird die Misteltherapie angewandt?
Üblicherweise als eine subkutane Injektion (Spritze unter die Haut wie Thrombose-Vorsorgespritzen oder Insulin) 2-3 Mal pro Woche. In Sondersituationen kann die Mistel auch direkt in Tumorgewebe gespritzt oder als Infusion gegeben werden.
Wie lange dauert die Misteltherapie?
Je nach Tumorstadium wird das Mistelpräparat über 1,5 bis 2 Jahre 2-3 Mal pro Woche gespritzt. Fast alle Patienten erlernen es, sich die Injektionen selbst zu verabreichen. Manchmal übernimmt ein Angehöriger dies für sie.
Im weiteren Verlauf können zunehmend Spritz-Pausen in die Therapie eingebaut werden. Die Fortführung ist insgesamt aber weiter notwendig und sinnvoll.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Sehr häufig sind örtliche Reizungen an der Injektionsstelle ähnlich einem Insektenstich: Rötung, Schwellung, Juckreiz, selten auch leichte Schmerzen. Diese lokalen Reaktionen lassen mit der Zeit nach.
Warum ist die Dosisanpassung wichtig?
Der Organismus gewöhnt sich an die Reize, die durch die Mistelspritzen gesetzt werden, so wie z.B. auch ein Imker im Laufe der Zeit gegen Bienenstiche immun wird. Deswegen sind Dosisanpassungen oder auch ein Wirtsbaumwechsel notwenig, um eine möglichst optimale Stimulation des Immunsystems zu erreichen.
Verträgt sich die Misteltherapie mit anderen Therapien, z.B. auch mit Chemotherapie oder Bestrahlung?
Eine Kombination ist durchaus möglich, ohne die Wirksamkeit von Chemotherapie oder Bestrahlung zu verringern. Im Gegenteil, immer wieder sehen wir eine bessere Verträglichkeit der anderen Therapien durch die zusätzliche Gabe eines Mistelpräparates. Insbesondere werden durch die Chemotherapie ausgelöste Müdigkeit und Erschöpfung gebessert. Daher ist es sinnvoll die Misteltherapie begleitend zur Chemotherapie oder Bestrahlung durchzuführen.
Kann Misteltherapie auch schaden?
Immer wieder taucht die Behauptung auf, dass es unter Misteltherapie zu einer Zunahme des Tumorwachstums kommen könnte. Diese Vermutung beruht auf rein theoretischen Überlegungen. Die Studien, die zu dieser Frage durchgeführt wurden, zeigen zwar nicht alle einen Vorteil für die mit Mistel behandelten Patienten, es gibt jedoch keine einzige klinische Studie, in der die Anwendung eines Mistelextraktes für die Patienten von Nachteil gewesen ist.
Ist die Misteltherapie eine Kassenleistung?
Für Patienten mit palliativer Therapie-Zielsetzung, wenn also Lebenszeit und Lebensqualität im Vordergrund der therapeutischen Bemühungen stehen, wird die Misteltherapie von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Das Gleiche gilt für Menschen, die als Folge ihrer Behandlung unter starker Erschöpfung (Fatigue) leiden. Die privaten Krankenkassen haben sich praktisch alle diesem Vorgehen angepasst.
Welche Bedeutung haben die Wirtsbäume?
Die Gewichtung der verschiedenen Bestandteile des Mistelextraktes unterscheidet sich je nach Wirtsbaumart. Die Wirtsbaumwahl ist abhängig von dem durch die Krebserkrankung betroffenen Organ. Diese Zuordnung beruht auf einer vergleichenden Betrachtung von Organen und Bäumen und ist durch langjährige positive Erfahrung gestärkt.
Welche weiteren Therapiemöglichkeiten gibt es?
In einzelnen Fällen kann es sinnvoll sein, die Misteltherapie mit einer Fiebertherapie zu kombinieren. Dabei werden entweder der gesamte Organismus oder auch nur einzelne Regionen überwärmt.
Einen ganz wichtigen Punkt möchten wir hier noch anreißen: den Aspekt des „inneren Weges“
Für manche Betroffene kann die Erkrankung ein Aufruf zu einem inneren Weg sein, ein Impuls, das bisherige Leben neu zu ordnen, manche Bereiche neu zu gestalten. Es gibt inzwischen viele gute Hinweise, dass die Eigeninitiative des Patienten und auch die innere Arbeit hilfreich für den Gesundungsprozess sein können. Auch hierzu gibt es Möglichkeiten der Anleitung und Unterstützung.
Reichhaltige Anregung zu Erhalt der Gesundheit, Informationen zu verschiedenen Krankheiten und vielfältigen Heilungsmöglichkeiten bieten z.B: die Vortrags- und Gesprächsabende der Öschelbronner Gespräche oder die Angebote des Therapeutikum Öschelbronn.